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Herbsttörn 2014 Aquileia- PO Delta, Nordadria
Die Nordadria ist unser Ziel. Das Po-Delta, das wegen seiner Natur und dem Fischreichtum, den verzweigten Kanälen in den Lagunen, unser Interesse weckte. Es gibt kaum Segelberichte über diese Gegend, ein neues Abenteuer. Viele Touristen kennen Jesolo, Caorle, Bibione und Venedig, aber Chioggia (das kleine Venedig), den Fluss Stella, die Privatinsel Albarella kennen die wenigsten, wir wollen diese netten Orte von der Seeseite bereisen. Lassen wir uns überraschen!
Anreise am Freitag 12.9.2014 von Wien nach Aquileia bei strömenden Regen Ankunft 23:00 Uhr.
13.9 Samstag Boot zum Auslaufen vorbreiten, letzte Einkäufe, „wichtig“ Wein vom Weinbauern besorgen, abends besuchen wir die „Marina Pizzeria“.
Sonntag 14.9. Sonnenschein, Mittag`s mit der Flut laufen wir aus. Mit Wind gegen an, fahren wir bis 19:30 mit Motor bis Höhe „Caorle“. Ankern am Meer auf 5m Wassertiefe. Der Schwel schaukelt uns in den Schlaf.
Montag 15.9. Sonneschein, Anker auf um 7:30, mit Motor laufen wir Richtung „Izola Albarella“ soll eine sehr nette Insel sein, in der Nähe des Po-Delta. Die Insel wurde von verschiedenen Investoren gekauft und für den Fremdenverkehr adaptiert, mit Radwegen, Golfplatz, Pool und andere Annehmlichkeiten für die Gäste. Laut letzten mündlichen berichten sei die Insel herabgekommen und ein neuer Investor (Stahlindustrie) möchte die Insel wieder erstrahlen lassen. Wir werden sehen.
Gegen 14:00 unser erstes Ziel, die Einfahrt vom PO-Levante einer von den Nebenarmen vom großen Bruder PO der sich hier in der Mündung in viele Nebenarme verzweigt und das ganze Gebiet als Po-Delta bezeichnet wird. Leider sind wir mit unserem Tiefgang 1,75m beschränkt und können leider den Haupt Arm des PO nicht bereisen wegen der Versandung in der Mündung.
Die Einfahrt vom Meer kommend, in den PO-Levante ist durch je eine Boje grün und rot gekennzeichnet, danach kommt eine Reihe Holzdalben. Links von den Dalben sind Bojen die die Muschelfarmen abgrenzen, ich wäre zwischen den Bojen und den Dalben gefahren ich denke wir würden heute noch im Schlamm stecken, Gitti machte mich darauf aufmerksam dass ich falsch fahren würde, danke Spotzl, du hattest wieder einmal recht. Also, die Dalben müssen Backbord sein. Später ist das Fahrwasser genau gekennzeichnet. Den Kanal entlang fahren wir Stromaufwärts bis wir die Marina „Levante“ erreichen, einen Platz zugewiesen bekommen und danach habe ich einen Filmriss. Momentan überkam mich eine Verkühlung, schlafen war angesagt. Gitti erledigte den Papierkram in der Marina, ging auf Erkundung in den Ort, kaufte noch eine Seekarte und verköstigte ihren Göttergatten.
Boote für die Muschelzuchternte
16.9. Dienstag Wache auf, fühle mich Gesund, der Schlaf und die Medikamente haben mir gut getan. Wir besuchen die Ortschaft, die Gitti gestern schon besuchte und sie angesprochen wurde, ob sie keinen Mann habe. Heute wurde ich hergezeigt und es gibt keinen Tratsch mehr im Ort. Links und rechts des Fahrwassers die Muschelzuchten, die hier einzig artig sind, mit Ihren schwimmenden Arbeitshäusern wo die Muscheln gereinigt und verpackt werden. Boote mit einem Saugrüssel, die die Muscheln vom Grund holen, Fischer in Tauchanzügen, alle Werken für unsere köstlichen „Cozze“.
Die Tierwelt mit ihren Reihern, eine Vielfalt an Fischen und das Schilf säumt die Ufer. Jeder Mann fischt hier hat man das Gefühl, in jedem Garten sind Fischerutensilien, viele kleine Sportboote und Fischerboot sind an den Ufern und Fischerhäfen zu bewundern. Die Menschen nehmen sich noch Zeit zum Leben, ob ein Espresso mit Freunden, ein Plauscherl mitten auf der Straße wo man mit dem Auto hält und keiner hupt oder ausflippt, abends sieht man die Familien an langen Tischen zusammen sitzen, wo man gemeinsam isst, hier dürfte alles noch sehr beschaulich von statten gehen.
Am Vormittag legten wir ab in der Marina, und fahren Richtung PO-Levante, ist immer Spannend für uns, da unser Tiefgang 1,75m beträgt, aber Glück muss man haben, ein großes Schiff mit einem größeren Tiefgang befuhr den Fluss vor uns, somit hatten wir nichts zu befürchten. Einzig die Fischer waren nicht erfreut, ihre Fischer-Stoppeln mussten sie einholen, da ein Schiff nach dem anderen kam, wo sonst kein Schiffsverkehr ist.
Die „Marina Albarellea“ unser nächstes Ziel, auf 45°03,72N und 012° 21O, auf einer Privatinsel. Ankunft gelegen erreichen wir gegen 14:00, Preis €45.- inkl. Fahrräder. Der Marina Beleg ist gleichzeitig unser Ausweis für die Insel. Es ist scheinbar nicht jedem gestattet die Privat-Insel zu besuchen. Mit dem Fahrrad erkunden wir die Insel, die Park ähnlich anlegt ist. Heruntergekommen ist die Insel nicht wie oben beschrieben, im Gegenteil, eine Villa schöner wie die andere, richtige Prachtbauten. Auf der Insel sind wirklich alle Freizeit Möglichkeiten gegeben, Golf, Reiten, Schwimmbad, Meer, Radwege, Kinderspielplatz mit Streichelzoo und und…Die Russen haben die Insel auch schon entdeckt. Heute sind wir Touristen am Strand, liegen im aufgeheizten Sand, hören dem Meerrauschen zu und eine Strandwanderung im warmen Wasser tut gut. Gerade in dem Moment wo wir schwimmen gehen wollen, merken wir dass die Luft bei Gittis Vorderreifen entweicht. Schnell zurück mit der letzten „Luft“, bei mir bricht noch das Pedal, wir wechseln die Räder in der Marina, nichts wird´s aus dem schwimmen, aber ein Kaffee tut auch gut.
Zurück zum Boot, auf unseren Steg putzen drei Männer Fische, viele Fische, mit großen Augen und offenen Mund begutachten wir Ihren Fang. Wir Quatschen ein wenig mit Händen und Füssen, und schon haben wir 9 Makrelen für das Abendessen. Wir bedanken uns mit einer Flasche Wein und einer Runde
ausgemachten Apfelschnaps. In Italien wird so ein „Dankeschön“ mit einer Heftigkeit abgewehrt, nach mehrmaligen bitten wird die Flasche angenommen, dass gleiche Prozedere war mit einer Runde Schnaps trinken, die dann doch mit Wohlgefallen getrunken wurde. Leider waren die Kotelette von Gitti schon fertig, sonst hätten wir heute Fisch gegessen. Ich berichte morgen weiter ob es Fisch zum Frühstück gab. Abends werden wir noch ein Restaurant besuchen „absacker“ mit Internet, um den Wetterbericht für die nächsten Tage abzufragen. Wetterbericht: Schönwetter, Winde 1-2 BF. NW-NO
Radausflug
Albarella Hafen
Unser Abendessen
17.9. Gegen 9:30 laufen wir aus, Gitti ist Kapitän, sie steht hinter dem Steuerrad und ich verrichte nach Ihren Befehlen das Ablegen (wie zu Hause). Super ablege Manöver Spotzl. Fisch essen zum Frühstück, verschieben wir, dafür Frühstück mit Puppieiern, schmeckt ausgezeichnet (PUPPI unsere eigenen Hühner)
Diese Wunderschöne Insel Isolo Albarella verlassen wir nur ungern. Auf geht´s, Kurs Richtung „CHIOGGIA“, anfangs Motoren wir später setzen wir die Segel, wir haben Zeit nur 6,5 SM warten auf uns. Wind fast auf die Schnauze, Wellen unangenehm, eine ziemliche Schaukelei. Gitti wird blass im Gesicht, zum ersten Mal seit wir Segeln, wir hatten wesentlich größere Wellen zu meistern, diese Wellen mit einer Höhe 0,5-0,75m kamen mit einer kurzen Frequenz und sorgt für das Unwohlsein von meinem Spotzl.
Kurz vor der Einfahrt nach „CHIOGGIA“ Anker wir vor dem Lido auf 3m Wassertiefe. Wir sind teilweise geschützt vom Schwel. Nach der Badestunde bei 24° Wassertemperatur, hatten wir Hunger auf unsere Fische. Fisch Natur, nur gesalzen und im Olivenöl herausgebraten. Ein Traum, das Fischfleisch fest und saftig, die Haut knusprig, 1/8 Rot und wir fühlen uns im Paradies. Mit einer Lesestunde + Augenpflege (Schlaferl) wird der Nachmittag bis zur Kaffeestunde überbrückt. So richtig faul sein ist auch einmal angenehm. Wir haben Zeit die Touristen + Einheimischen Wanderer zu beobachten, die an der Mole entlang spazieren. An der Mole sind richtig große Trabucchi (Taubenfischer) zu bewundern, ich schätze die Netze auf 200-300m2 mit riesigen Auslegern Siehe Foto. Wir beschließen die Nacht vor Anker zu bleiben und werden Morgen am Vormittag in die Marina fahren, um „CHIOGGIA“ zu Erkunden. „CHIOGGIA“ wird auch klein Venedig genannt, die Einheimischen sind nicht Tourismusgeschädigt und die Preise ein Bruchteil v. Venedig. Für einen Cappuccino + Espresso zahlten wir zw. € 2.0 - 2,50.-, ich finde es günstig. Jetzt genießen wir die Abendstimmung, bis morgen.
Trabucchi = Daubelfischer
Power 900 PS
Habe ich geglaubt bis morgen, um Mitternacht weckte mich Gitti „wir müssen unseren Ankerplatz verlassen, die Schaukelei reiche Ihr“, die Fischerboote bzw. ganze Flotten fuhren in unserer Nähe vorbei und mit den Gezeiten schaukelte sich unser Boot so richtig schön auf, in der Koje kam ich mir vor wie Baby das von einem Mann in den schlafen gewiegt wird (45°nach beiden Seiten). Ich verlegte den Ankerplatz zu meinem Bedauern um 1,5SM, danach verbrachten wir beide eine „ruhige“ Nacht.
18.9. Donnerstag Laufen morgens von der Seeseite aus, vorbei an einem Steinwurf in den Kanal Porto di „Chioggia“. Ein breiter Einfahrtskanal der auch größeren Frachtschiffen genug Platz lässt zum Einlaufen in die Lagune, bzw. wir brauchen uns keine Sorgen machen bezüglich Tiefgang. Links und rechts eine riesige Baustelle wo ein Wehr entsteht zum Schutz der Stadt gegen Hochwasser vom Meer. Eine riesige Lagune wird für uns Sichtbar, eine riesigen Wasserfläche, wo die Ufer nicht sichtbar sind.
In der Marina „Felice“ € 40.- legen wir an. Bekommen wieder Räder zu Verfügung gestellt, und ab geht es in die Stadt. Wir haben Glück, heute ist Markttag, auf der Fußgängerzone im Ort „Chioggia“ auf ca. 1,5km. Viele Leute besuchen diesen Markt, wo von Schuhe, Kleidung, Werkzeuge, Küchenzubehör und Grimmsch-Gramm mehr oder weniger günstig angeboten werden. Am Fischmarkt wurden die Köstlichkeiten des Meeres Angeboten und die Einheimischen mit den Fischern lautstark diskutierten. Eine Gaststätte direkt am Kanal wo die Fischerboote anlegen, war für uns Hafen Kino, den Fischern beim Abladen Ihres Fanges zuzusehen. Die Fische und Muscheln werden sofort in die Kühlhäuser verladen, nebenbei werden die Netzte repariert, Fischboxen wieder eingelagert, der restliche Fisch geputzt und direkt verkauft. Mit Wasserschläuchen so dick wie die von der Feuerwehr, werden die Fischerboote gereinigt. Das zusehen beim anlegen u. ablegen, verlegen der Schiffe, ist ein Highlite (Hafenfernsehen). Mit unseren Fahrrädern fuhren wir noch abseits der City, konnten die von Venedig bekannten Kanäle auch hier bewundern, mit verschiedensten Arbeitsbooten, den Taxibooten und dem ersten Vaboretto (Autobus am Wasser), der Chioggia mit Venedig verbindet.
Nachmittags besuchen wir noch die Daubel Fischer vom Land aus, bewundern die einfache Konstruktion und die riesigen Netze. Danach ist Kaffeezeit an Bord, mit einer der köstlichen Mehlspeisen Italiens. Abends fahren wir noch einmal Fischer schauen, bei einem 1/8 Roten (Wein) oder waren es 2oder gar 3, so fasziniert waren wir beim Zusehen der Fischer. Sogar 2 ältere Damen aus der Schweiz setzten sich zu uns, um dem Treiben der Fischer bei Scheinwerferlicht auf den Booten, zu zusehen. Hunger, eine Pizza wollen wir, fallen in ein Selbstbedienungsrestaurant wo nur Italiener zum Essen kommen, dort bekamen wir eine Traumpizza. Lokalwechsel für einen Espresso, kein Espresso, also ein Longdrink in der Fußgängerzone, nächstes Lokal, wir bekommen abseits des Rummel einen Espresso. Gegen Mitternacht sind wir an Bord und lassen den Tag noch Revue passieren, ein Erlebnisreicher Tag, der mit einem guten Italienischen Espresso endete. Wir hatten einen wunderschönen Tag.
Fischmarkt
Markttag
Kanäle in Chioggia
19.9. Freitag
Brot besorgen mit dem Fahrrad, Duschen, Zahlen und ab geht’s. Auf dem „Canale di Caroman“ geht es Richtung Venedig aber nur Richtung Venedig da unser Ziel heute „Malamocco“ ist. Parallel zum Lido (Meer-Strand) fahren wir auf dem Kanal, erreichen „Pellestrina“ eine Fischerinsel, der Ort mit den bunten Häusern, auch Meisterwerke hat die Insel zu bieten, Pfahlbauten auf denen Fischerhütten aufgebaut sind, mit einer Improvisation gebaut, so daß sie schon wieder Kunstwerke werden. Jeder Messie hätte seine Freude. Siehe Foto.
Fischerhütte Pellestrina
Ein Kanal der vom Meer in die Lagune einmündet „Porto di Malmocco“ da ist wieder eine riesige Baustelle, ein Wehr wird gebaut, um die Flutwelle vom Meer abzuhalten und Überschwemmungen zu verhindern. Dieser Kanal dient auch der Großschifffahrt als Zufahrt zum Industriezentrum von Venedig. Ein Tower, viele Lotsenschiffe, Bugsierer sind hier sichtbar. Wir fahren noch ein Stück weiter, lassen den Anker fallen und essen unsere letzten Fische.
Das Wetter zieht zu, wir fahren weiter, noch immer parallel zum Lido auf dem Kanal der durch Dalben begrenzt ist, aber in der Zwischenzeit haben wir schon Erfahrung beim Befahren der Dalbenstraßen. Der Kanal wird immer einsamer, kaum noch Bootsverkehr. Zu unserem Erstaunen, begegnen unser immer mehr Gondeln obwohl es bis nach Venedig noch ein Stück ist. Die Gondeln, waren mit 2 Ruderern, mit 4 Ruderer und sogar mit 7 Ruderer besetzt und auch Gondoliere mit Einzelunterricht. Jetzt wissen wir auch warum, wir passieren eine Gondelschule, wo die Gondoliere für ihren späteren Beruf ausgebildet werden. Es fängt leicht an zu regnen. Wir kommen nach Venedig, fahren am „Canale Grande“ vor, an all den Sehenswürdigkeiten vorbei, zum Hafen der Kreuzfahrtschiffe. Kurz vor Erreichen des Hafens der Kreuzfahrtschiffe, legt ein Riese von einem Kreuzfahrtschiff ab und passiert uns in einem Abstand von ca. 50m. Die Dimensionen von diesem Koloss werden da erst so richtig sichtbar. Wir mussten aufpassen damit wir mit den Bugsiererschiffen nicht kollidieren, bzw. hatte ich Bedenken wegen des Schwel von der Schiffschraube des Riesen.
Wir sind so klein und so nah am Riesen
Wir waren beeindruckt. Jetzt war es Zeit, unseren Hafen „ST. Helena“ anzulaufen. Wir bekamen den Platz direkt vor Rezeption zugewiesen. Nach einer kurzen Siesta wollten wir Venedig erobern, der Himmel wurde immer schwärzer ein Gewitter kündigte sich an und schon regnete es sich ein. Wir hielten einen Leseabend ab, aber morgen…..
20.9. Samstag zeitig in der Früh regen. Wir Frühstücken ausgiebig natürlich mit „Puppieier“ und der Regen verzog sich. Jetzt begann ein Fußmarsch kreuz und quer durch Venedig, bewundern die Dogen-Bauten, beobachten die Gondoliere wie sie mit ihren Gondeln die engen Kanäle befahren, sie hantieren mit dem Ruder wie Dirigent mit dem Taktstock, Gondoliere sind Künstler. Fußmarsch vom Hafen zum Markusplatz, Überquerung des „Canale Grande“ auf der „Rialtobrücke“ wieder zurück, eine Straße vorne 2. Straße hinten, 3. + 4. Gasse wo sich nur mehr die Füchse gute Nacht sagen, zurück wieder in die erste Reihe, wo wir zum Abschluss noch das Marinemuseum besuchen. Wunderbar, wunderschön ist Venedig, aber jetzt will ich heim aufs Boot, nach 8 Stunden Fußmarsch. Frau mit Stadtplan(an dem unser Hafen nicht eingezeichnet ist) ich Orientiere mich nach Gefühl wo´s nach Hause führt und schon haben wir eine Krise. 1/8 Roter beruhigt uns wieder in einem Café, zusammen finden wir mit Umwegen den Weg (Kanal) zu unserem Schifferl. Füße hoch, heute geht´s nur noch einmal zu Fuß zum Essen. Wetter war ideal für eine Stadtrunde, wenig Regen und nicht zu heiß.
Venedig
Im Hintergrund das Geschäft m. d. Originaltaschen im Vordergr.. Jeder braucht eine Pause
Abends, wir finden ein nettes Lokal, die Wirtin macht einen netten Eindruck, das Lokal ist gut Besucht, wir freuen uns auf das Essen. Der Wein ist ausgezeichnet, wir teilen uns Vongole (Muschelart) als Vorspeise schmeckt ausgezeichnet. Leider waren die nachfolgenden Speisen nicht von guter Qualität, Gitti isst einen Teufelsfisch, kleiner Bursche und der Fisch fischelt sehr stark, was ein Zeichen, für einen nicht ganz frischen Fisch ist, ich esse Spaghetti Bolonaise, die Nudeln waren so zerkocht, das die Nudel schon ein Brei wurden und das Sugo aus meiner Sicht aus der Konserve kam. Rechnung € 50.-
21.9. Sonntag Sonnenschein, Marina St.Helena, Rechnung 10m Schiffslänge 2Personen, 2 Nächte € 96.- das Ganze auf einem provisorischen Steg ohne Wasser und Strom und das besteigen (richtiger Ausdruck) des Bootes war eine Kletterpartie (Höhenunterschied an d. Bordwand). Die Duschen sind noch aus dem letzten Jahrhundert. Murano + Burano wurden nicht mehr besichtigt. Es geht Richtung Caorle, wo Sigi ein Bekannter von uns gerade urlaubt. Unter Segel mit einem schönen Segelwind 3Bf laufen wir späten Nachmittag in die Einfahrt von St.Magarita/Caorle ein biegen rechts ab in den Kanal von Caorle. Wassertiefe laut Lot 2m und weniger. Nach rund 3km biegen wir in den Jachthafen von Caorle Marina „Orologio“. Ein Bunter Hund von einen Marinero sein Aussehen glich dem eines Freibeuters der heutigen Zeit, war aber auch einer der nettesten Marinero seit wir Segeln. Heute bekamen wir noch einen leichten Sonnenbrands. Caorle wir kommen, das erste Schuhgeschäft wird von mir in Beschlag genommen, muss ich leider gestehen, da meine Segelschuhe schön langsam aufgeben. Ein paar Geschäfte werden noch aufgesucht, bevor wir uns mit Sigi treffen. Ein großes Hallo, wir werden der Hotelfamilie noch vorgestellt, ein kleiner Rundgang in der Stadt, danach essen wir bei Sigi ein 3 gängiges Menü. Suppe, Fisch und einen Sorbet. Wunderbares Essen. Wir wandern zu unserem Boot mit Sigi im Schlepptau, wo wir den Abend bei einer guten Zigarre und „Roten Traubensaft“ ausklingen liesen.
Sigi unser Frauenheld Fischessen Kaffee am Morgen
22.9. Montag Sonnenschein. Trinken gerade unseren Kaffee, da gibt es ein Wiedersehen mit Sigi. Er muss noch ein paar Fotos machen vom Boot. Tratschen noch ein Weilchen, dann geht es ab in die Dusche, schöne große Duschen mit richtig heißen Wasser, sehr angenehm. Der Marinero macht uns Aufmerksam, dass wir den Hafen sofort verlassen sollen oder erst frühestens um 14:00, da die Schleusen des Hafenbeckens geschlossen würden, da Hochwasser befürchtet wird. Für uns kein Problem da wir ja noch shoppen wollen, somit können wir uns Zeit lassen. Mittag besuchen wir noch das Gasthaus, das immer in meiner Erinnerung ist, mit der besten Fischsuppe. Ich bestelle mir eine, sie ist nicht schlecht, aber bei weiten nicht die Fischsuppe die ich in Erinnerung hatte. Wir kommen noch bei einem Bäcker vorbei, kaufen noch Brot, denn Rest wollen wir im Supermarkt besorgen, warum beschreibe ich diesen Einkauf, weil der Supermarkt uns vor der Nasse zusperrte, ein Einkauf erst wieder um 16:30 möglich wäre, aber wir haben noch Reserven. Bezahlen die Marina die mit € 56.- unsere teuerste Marina ist. St Magaritha soll noch teurer sein. Caorle so schön du bist, der Marina Preis wird uns abhalten wieder zu kommen.
Traum Segelwetter, mit 15 Knoten Wind segeln wir Richtung Lignano. Die Einfahrt nach Lignano ist mit Dalben gekennzeichnet. Wir lassen in der Lagune in einem Kanal auf 3,5m Wassertiefe den Anker fallen und geben 18m Ankerkette, im Schlammigen Ankergrund bei wenig Wind ausreichend. Ich wollte den Schwollkreis klein halten im Kanal, da wir auf der einen Seite mit Dalben begrenzt wahren, auf der anderen Seite wollten ich nicht mitten im Kanal liegen und die anderen Schiffe behindern. Ich muss gestehen, Gitti hat den Platz als nicht gut empfunden, sie hatte wieder einmal Recht, warum siehe weiter unten. Nach dem Abendessen fing ich mit dem schreiben dieser Zeilen an, gleichzeitig nahm der Wind sehr schnell an Kraft zu. Wir hatten in kurzer Zeit Windgeschwindigkeiten von 30 Kn., 35 Kn. und Windspitzen bis 40 Knoten und viele Gewitter zogen auf, eines neben den anderen, rund um uns donnerten und blitzten die Gewitterzellen um die Wette. Die Teufelskralle oder Ankerkralle an der Ankerkette war zum Bersten gespannt, die Wellen wurden immer höher, durch die Gezeiten und den Wind der Gegen an stand, wurde das Boot ein Spielball des Unwettters, dass Boot schoss von einer Seite auf die andere, beim Seitenwechsel wurde der Bug richtig gehend herum gerissen, Irgendwann gab das Schott (14mm) der Ankerkralle auf und riss ab. Jetzt sprang die Kette über Kettennuß, hinter uns die Begrenzung des Kanals mit Dalben, dass gleichzeitig seichtes Gewässer bedeutet, der Abstand mit 10m war nicht gerade viel. Unser Glück war unser Danfordanker der sich im Schlamm so richtig eingrub, der uns wiederum sicheren Halt bot. Die Kette musste noch gestoppt werden, in fand noch einen Haken der in ein Kettenglied passte, zum 1., ein Bändsel wurde durch ein Kettenglied geführt zum 2. und zum Schluss noch ein Schraubschäkel durch ein weiteres Kettenglied geführt, an den beiden vorderen Klampen befestigt, das hielt. Nach 2 Stunden Ankerwache, beruhigte sich der Wind auf rund 20 Knoten, für uns fast Windstille die Gewitter verzogen sich aufs Meer. Windrichtung OON bis O. Um 24:00 gingen wir schlafen.
23.9. Dienstag Sonnenschein, Windstille, ab 4:00 fuhr ein Fischer nach dem anderen aus dem Kanal aufs Meer. Auf geht es bei uns um 9:00 Uhr. Anker auf, aber der Anker lässt sich nicht aus dem Schlamm heben. Über den Anker fahren und aushebeln keine Chance, Kette lang, Rückwärts mit Vollgas und diverse Versuche bringen nichts. Der Anker sitzt fest, nach einer halben Stunde endlich Anker auf.
Unser heutiges Tagesziel ist der Fluss „Stella“. Wir fragen den einen oder anderen Hobbyfischer ob es möglich wäre mit unseren Tiefgang den Fluss zu befahren. Leider keine klaren Aussagen, also versuchen wir es auf gut Glück. Für die Kanäle stimmen die Tiefenangaben in den Seekarten nicht. Sind schon einmal einen Kanal befahren, der mit 5-8m Wassertiefe angegeben war, der tatsächlich an der seichtesten Stelle nur einen Meter hatte. Es ist normaler weise nicht gefährlich da es sich nur um weichen Schlamm handelt, der angeschwemmt wird. Info, die „Stella“ hatte eine Wassertiefe von ca.5m. Die „Stella“ ist das Highlite unserer Reise, Natur pur, die Ufer sind mit Gräsern, Bäumen bewachsen, Schilf erreicht Höhen bis zu 6m, Dschungelfeeling, eine große Artenvielfalt von Wasservögel, auch einen Biber konnten wir beobachten. Neben dem Fluß sind nur Felder, erst im letzten Abschnitt sahen wir einen Yachthafen, eine Werft und Häuser nach 1 ½ Stunden Fahrt.
Spannend war noch eine Hochspannungsleitung die den Fluss überquerte, ich hatte Angst wegen eines Stromschlages, da unser Mast der Hochspannungsleitung aus unserer Sicht sehr nahe kam. Unsere Flussfahrt endete in dem Ort „Precenicco“ durch eine Brücke die wir nicht passieren konnten. Legen an der Mole an, wo schon einige Hausboote festmachten. “Hausbootstation“ Ein nettes kleines Örtchen, auf geht´s zum Bäcker, der hat um 13:00 kein Brot mehr, Ortsbesichtigung die in 10min. erledigt ist. Einer Pizzeria direkt an der Mole können wir nicht widerstehen, haben ja kein Brot bekommen! Gitti bestellt ihre „Cozze“ Miesmuschel, einzigartig Gut, köstlich, lecker, traumhaft zubereitet. Beim Servieren des Tellers roch man das köstliche Aroma, wir sind im Paradies für Muschelgerichte. Wieder geht`s Flussabwärts. Bei der Anreise sahen wir ein nettes Gasthaus(Sperr Tag), mit Dalben zum Anlegen. Am frühen Nachmittag legen wir am Tag unterhalb an, und legen unsere Körper in die Sonne, duschen uns ab in der 17° kalten Stella, Gitti fängt zu fischen an, da ein Fisch nach dem anderen nach uns Ausschau hält. Die Stille in der Nacht war einzigartig, kein Auto, keine Stimmen, nicht einmal die Frösche quakten.
24.9. Mittwoch Sonnenschein Wir verlassen dieses Naturparadies gegen 9:30 um mit der Flut die seichten stellen im Kanal zu befahren zu können. Wir leben und fahren mit Flut und Ebbe.
Besuchen den Hafen Lignano Aprilio Marinera wo einige Bekannte mit ihren Booten stehen, den Gitti nun bewundern darf. Wer eine alternative zu unseren Heimathafen Aquileia, aber nur eine alternative. Verlassen die Lagune, ankern am Meer, genießen die warmen Sonnenstrahlen und schwimmen eine Runde. Am Nachmittag kommt ein schöner Segelwind 3-4Bf. auf, wir setzen die Segel und auf geht’s Richtung Grado. Wunderschönes Segeln begleitet uns auf der letzten Etappe. Es erleichtert uns das Abschiednehmen.
Unser Brotvorrat ist auf 0, im Stadthafen von Grado springt Gitti vom Boot und besorgt Brot, ein Eis für uns beide, nach 10min geht´s wieder retour, manche werden Denken die sind nur in die Stadt gekommen für ein Schleckeis. Im Kanal nach Aquileia gehen wir vor Anker.
25.9. In der Früh ist es heute schon frisch, ein Kaffee belebt die Sinne und wärmt. Nach kurzer Zeit beginne ich das Boot zum Putzen, Gitti hat eine gute Idee wie man das Gelcoat schön polieren könnte. „Bravo“ Im Laufe des Vormittags, mache ich noch einen Tauchgang, kontrolliere noch das Unterwasserschiff, alles ok. Auf geht’s die letzte Fahrt für heuer. War ein schöner Urlaub, mit viel Natur, Kanälen, Untiefen, Gewittersturm mit Böen v.40Kn, Regen, Sonnenschein, Badewetter, Motorbootfahren und Segeln, Segel…
Schön war´s wieder, freuen uns schon wieder auf ein neues Abenteuer im nächsten Jahr.
Gitti „Spotzl“ wir brauchen einen Fisch Gerhard
Weitere Bilder unter „Fotogalerie“ Po-Delta Sep.2014
G & G
Gitti und Gerhard
„Timeout-Austria“
Timeout-Austria@gmx.at